Motorradtour durch die Türkei 2000

 Die Heimfahrt, 8333 KM in 17 Tagen

Sonntag Morgen um 5 Uhr klingelt der Wecker. Es ist Zeit aufzustehen, die Sachen sind schon gepackt und müssen noch verstaut werden. Mehr als 3000 KM liegen vor mir bevor ich hoffentlich am Dienstag Abend wieder in Fehrbellin eintreffe.
Also ab unter die Dusche, Frühstück und 2 Tassen Kaffee und schon kommen Sibel und Ergün mit dem Auto. Birgit fliegt wieder zurück, der Flieger startet um 12 Uhr und bis Antalya sind es auch 250 KM und der Fahrer scheint noch zu schlafen.
Gegen 8 Uhr fahren wir dann doch endlich los. Ca. 100 KM werden wir zusammen fahren dann Teilt sich die Strasse, rechts nach Antalya, links nach Burdu. Wir verabschieden uns und schon sind Sie weg. Nun bin ich wieder Allein mit Mir und dem GS Gespann und den mehr als 3000 KM vor mir.
Meine Gedanken sind bei dem Gespann, ich habe alles kontrolliert, alles OK. Wie wird der Verkehr sein und wie viel verrückte LKW Fahrer werden wieder versuchen mich zu Überholen!
Schnell sind die ersten Kilometer durch den Taurus gefahren. Langsam beginnt das Hochland und es wird merklich Kälter. Ich halte an um mir den Pullover anzuziehen, später habe ich diesen auch nicht wieder ausgezogen.
Das Taurus Gebirge gestaltet sich in viele Hochebene die mehr als 1000 Meter hoch sind. Dann durchziehen wieder steile Bergketten die Hochebene. Die Strassen hier oben sind gut, Grob aber keine Schlaglöscher aber sehr uneben.
Nach dem ich wieder durch Tuffstein Berge gefahren bin erreiche ich gegen 17 Uhr Istanbul. Der Verkehr ist wie immer in Istanbul mehr als Dick. Jeder fährt wie er denkt, nimt aber dabei Rücksicht auf den anderen. Die Fahrt über den Bosporus ist immer wieder schön, so hoch und die Schiffe unten. Hier möchte ich anhalten und genießen aber der Verkehr verbiete das. 
Ich soll eigentlich bei Sibel und Ergün zu Hause übernachten, 17 Uhr, nein das ist zu früh. Die 250 KM bis Edirne zur Bulgarischen Grenze schaffe ich noch und so fahre ich weiter. Die Autobahn ist hier Super und kostet auch Geld, nicht viel aber eben auch nicht umsonst wie bei uns in Deutschland. Gegen 19:30 erreiche ich die Grenze nach Bulgarien. Ich fahre durch und finde gleich nach der Grenze in Bulgarien auch ein kleines Hotel. 15 Mark für eine Nacht sind OK nur Wasser gibt es heute Abend nicht, die Leitung ist defekt. Noch ein kleines Abendessen, zwei Bier und dann ist der Tag für mich zu Ende.
Bulgarien zu durchqueren dauert nicht sehr lange, knappe 400 KM durch den Balkan auf meist sehr schlechten Strasse. Dafür entschädigt mich die Landschaft. Ich halte wieder an meinem geliebtem See bei Radnevo. Es ist Morgens kurz nach 9 Uhr und die ersten 100 KM habe ich hinter mir gebracht. Hier am See scheint noch alles zu schlafen, lediglich ein Fischerboot entdecke ich auf dem See. Der Balkan scheint von hier aus noch gewaltiger als er wirklich ist zumindest an den Stellen wo ich ihn durch- 
überfahre. Bei Veliko Tarnovo halte ich wieder an. Hier kann ich Tanken und mein Frühstück genießen. Wie immer in Bulgarien gibt es zum Frühstück Omlett und Kaffee (Mocka), der ist aber besonders gut. Als ich so sitze fangen 2 Leute an mein Moped zu waschen, das Gespann ist mehr als dreckig in der Türkei hat es über 2 Stunden lang geregnet und das bedeute viel Dreck. Ein Foto noch und dann muß ich weiter, bis Arrad (Rumänien) will ich es noch schaffen.
Gegen Mittag erreiche ich dann die Grenze nach Rumänien. Die Donau bildet hier die Grenze zwischen den beiden Ländern und diese ist so breit. Ein Foto wage ich dieses mal obwohl ich mitten auf der Grenzbrücke bin und das Fotografieren hier strengstens Verboten ist. 

In Rumänien halte ich nur wo ich halten muß, also zum Tanken und Essen und das geht am besten in den Tracker Stationen der TIR Linie. Hier bekomme ich den guten türkischen Kaffe und Käse und Brot und ich bin sicher! Dann geht es weiter, die Strassen sind teilweise sehr gut dann wieder kaum zu fahren. Um Bukarest herum geht es wieder über die Panzerstrasse und dann schlägt der Telelever doch durch, es poltert mächtig und das ABS meldet Fehler. Ich muss eh halten und Tanken. Es ist nichts passiert ausser das eben das ABS ausgefallen ist. Also Augen auf und weite. Noch 4 KM auf dieser Strasse kommen mir vor wie 400. Um 17 Uhr habe ich die Karparten überquert. Eine Zigarette, ein Keks und ein Foto natürlich. Jetzt geht es am Fuß der Karapaten entlang, Kurve rechts, Kurve links und das 200 KM. Die Strasse ist sehr gut und es wird Dunkel, der Verkehr weniger so das ich richtig blasen kann und die GS kraftvoll durch die Kurven ziehen kann. Spass auf 200 KM, schade nur das es so schnell Dunkel wird und das Lischt an der GS nicht gerade das beste ist. Die Zusatzscheinwerfer fehlen jetzt. 
Planmäßig erreiche ich gegen 20 Uhr mein mir schon bekanntes Hotel kurz vor Arad. 20 DM für die Nacht sind OK und Frühstück gibt es hier bei den Türken auch!

Mein Telefon weckt mich wie immer um 6 Uhr am Dienstag Morgen. Gute 1300 KM noch bis nach Hause. Werde ich es schaffen? Der Tag beginnt mit Nebel und das ziemlich dick. Ich ziehe also wieder meine Regenklamotten an und los geht es. Der Verkehr scheint noch zu schlafen, ich habe die Strasse fast für mich allein und nach dem ich Arad passiert habe und nur noch 60 KM bis zur ungarischen Grenze zu fahren sind ist auch der Nebel wie weggeblasen. Um 8 Uhr stehe ich an der Grenze nach Ungarn, voll ist es hier plötzlich
Wo kommen all die Autos nur her? Der Zoll filzt meine Taschen und lässt mich dann fahren. Ungarn, eigentlich schon fast zu Hause und doch noch 1200 KM bis Fehrbellin. Die Strassen sind hier sehr gut und nach 80 KM beginnt die Autobahn und die ist Teuer. In Ungarn muss ich ca. 30 DM für die Benutzung bezahlen und das Benzin ist auch Teuer. Zwischen 2,30 und 2,70 DM kostet es hier, also nur soviel wie unbedingt notwendig Tanken.  Bei McDonald´s gibt es den besten Kaffee also halt ich bei Budapest hier an um meinen Kaffe zu trinken, ein Wopper zu essen und mich etwas auszuruhen. Die Sonne scheint, es ist warm und das Fahren macht Spaß. Noch 200 KM bis Slowenien also 130 KMH eingestellt und weiter. 
An der Grenze fühl ich mich fast wie zu Hause, Pass zeigen und Tschüß. In Bratislava tanke ich dann und treffe 2 Sachsen die aus Bulgarien kommen. Wir heizen die 80 KM Autobahn durch Slowenien um dann in Tschechien wieder mit 100 KMH über die Autobahn zu kriechen. Hier geblitzt zu werden ist verdammt teuer und das muss nicht sein. 
Kurz  vor der deutschen Grenze drehen die Sachsen dann doch auf und weg sind sie. An der Grenze zu Deutschland treffe ich sie dann doch wieder, die letzten Kilometer in Tschechien musste ich auch noch einmal genießen und das Gespann durch die Serpentinen treiben. Die Kraft des Boxers wie er das Gespann den Berg hoch treibt macht einfach Spass. 
Einmal noch den Pass zeigen und ich bin in Deutschland. Oben in Altenburg geht die Sonne gerade unter. Noch 3 Stunden und 
ich bin zu Hause. Um 22:22 erreiche ich nach 8333 KM wieder Fehrbellin. Langsam fahre ich durch meine Stadt, die wirklich klein ist und denke in 5 Minuten zurück an die 8333 KM. Das Gespann atmet aus und ist auch froh wieder ZUHAUSE zu sein. Keine wesentlichen Defekte und nicht länger für die Fahrt gebraucht als Solo!

Schön, aber viel zu kurz war der Urlaub in Fethiye. Baden, Sonne, Touren und ABenteuer mit dem BMW R1100 GS Jupiter Gespann, Birgit und mich. 
Nächstes Jahr geht es in die Süd-Ost Türkei zum Arrarad und Van See und nach Sunliurfa an der syrischen Grenze. Nicht in 2 Wochen nein 4 müssen es dann sein.

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