Motorradtour durch die Türkei 2000

 Cadianda und ein bisschen Wehmut

Da unser Ausflug in die Geschichte am Mittwoch wegen des Monsun aus den Bergen ausfallen mußte wollen wir Heute nach Cadianda, eine uralte Stadt in den Bergen fahren. Von Fethiye aus führt eine sehr gute Strasse nach Üzümlü. Wir wollen aber noch etwas Schotter fahren und beschliessen deshalb die Bergstrasse von Fethiye über Cenger und Belenkavak nach Üzümlü zu fahren. Hier erwartet uns ein Pass in 650 Metern Höhe.  
Zuerst ist die Strasse noch geteert doch schon nach ein paar hundert Metern ist es vorbei mit der Autobahn, Schlaglöscher über Schlaglöscher und dann nur noch Schotter. Es ist warm, so um die 30 Grad so das ich wieder in kurzer Hose und Tshirt aber mit Helm und Fahrradhandschuh fahre. Langsam lassen wie die GS über den Schotter rollen, Ergün ist nicht so geübt im Geländefahren und Sibel hat auch nur eine dünne Hose 
und ein Tshirt und Helm an. Nach ca. 30 KM erreichen wir den Pass. Die Strasse ist hier Oben mitten in den Fels geschnitten so das dieser sich in 2 Teile teilt. Die Steine sind Spitz und der Schotter sehr lose. Habe ich angehalten ist das Gespann nur mit viel Gefühl und Kupplung wieder zum Fahren zu bewegen. Eine Pause tut und allen 4 gut, etwas Wasser und eine Zigarette und die Natur genießen.

Dann beginnt die Abfahrt die aber eigentlich keine ist. Erst führt die Strasse runter um dann wieder den nächsten Berg hinauf zu führen. Kurve an Kurve windet sich die schmale in den Berg gemeisselte Strasse den Berg rauf um nach der nächsten Kurve wieder Bergab zu führen. 

Nach ca. 2 Stunden Schotter Pur taucht der Göktepe, ein 2107 Meter hoher Berg vor uns auf. Die Aussicht ist super, Berge und nichts als Berge. Oben! nun geht es Bergab hinunter nach Üzümlü. 

Im Tal erreichen wir dann wieder eine Teerstrasse die direkt nach Üzümlü führt. Eine Seite am Berg runter am nächsten Berg wieder rauf. Vielleicht ist das auch auf dem Foto zu erkennen. In Üzümlü zeigt ein Schild den Weg nach Cadianda. Es geht wieder über Schotter und enge Kurven den Berg rauf bis die Strasse zu Ende ist. Ein Schild erklärt die Geschichte der Stadt Cadianda.
Ein anderer Besucher gesellt sich sofort zu uns und fängt ein Gespräch mit Ergün an. Sibel ist Müde und setzt sich in den Seitenwagen und kurz darauf schläft sie auch schon.
Birgit und ich laufen den Weg hinauf zur alten Stadt.
Wir wollen sehen wie diese aussieht und was noch erhalten ist. 
Einige der ehemaligen Häuser sind noch recht gut erhalten. Die Häuser sehen aus wie übergroße Backöfen. Alle haben ein halbrundes Dach aus Steinen die wie mit der Säge zugeschnitten sind. Wie haben die Menschen das damals gemacht? Warum wird die Stadt nicht ordentlich ausgegraben? Aber so sind die Türken nun einmal, es ist halt da aber pflegen tut es niemand. Es ist nur eine Frage der Zeit bis hier nichts mehr zu sehen ist. Touristen werden hier auch nur sehr selten hingefahren obwohl sich ein Besuch der alten Stadt wirklich lohnt.
Nach einer guten Stunde Altertum und klettern fahren wir zurück nach Fethiye. Ich lasse ab und an das Gespann durch die Kurven auf dem Schotter driften, Birgit schimpft mit mir! "Du musst noch nach Hause" aber es macht halt super Spaß. Die Kraft des Boxers, mein Gespann mit ausreichend Bodenfreiheit und leichtem Seitenwagen. Ideal für solche Pisten. Gerne wäre ich mit mehr Dampf hier rauf und runter gefahren.... Birgit mahnt!
Ja heute ist der 22.September und wieder sind wir einmal an diesem Tag in der Türkei bei Freunden. 
Birgit hat Geburtstag und wird am Abend mit einer Torte und Campus überrascht. Wir feiern noch etwas mit Campus, Bier, Whisky und heißer türkischer Musik ehe wir in unser Haus fahren und schlafen gehen. 
Ein schöner Tag war das, Schotter, Berge, Geschichte und Campus auf der Sunkissed.
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